Kann man vermurkste Aquarell-Arbeiten retten?

Antwort:

Ja, man kann.

Bedingt, aber es ist möglich.

1. Begutachtung des Unglücks

Ich habe mich auf verschiedenen Papieren versucht und wie man sehen kann, keinen Erfolg gehabt. Da Aquarellpapier aber sehr teuer ist, versuche ich nun zu retten, was noch zu retten ist.

2. Badetag!

Unter dem prüfenden Blick von Katze Cici wird das Blatt erst einmal komplett kalt abgeduscht, dann vorsichtig mit einem vollgesogenen Naturschwamm (ganz wichtig: Schaumstoff-Schwämme verletzen die Oberfläche des Papiers) vorsichtig abgewaschen. Es kann erstaunlich viel Farbe abgewaschen werden, aber natürlich bleibt immer etwas in den Fasern hängen. Je nach Farbpigmente mal mehr, mal weniger.

3. Aufziehen

Ich ziehe das Papier auf eine Glasplatte auf, da ich gerade nichts anderes habe. Dazu lege ich das vollgesogene Papier auf die Platte und fixiere es mit nassklebendem Papierband.

4. Vergleich mit den noch unversorgten Unfällen.

Ein ziemlich großer Unterschied. 

Jetzt trocknen lassen und nochmal bemalen.

Stay tuned!

Der Rettungsreifen

Ein sehr zügig gemaltes Aquarell von einer sonnenbeschienenen Dünenlandschaft mit Strandstück vor Unwetterhimmel.

Der Kontrast ist gut gelungen, nur fange ich ab einem bestimmten Punkt an zu "pinseln". Bei weiterer Übung wächst sich das nach und nach aus und ich lerne den Farbauftrag besser zu beherrschen.

Durchaus möglich, dass ich mir das Motiv nach einer gewissen Zeit noch einmal vornehme.

Aquarell, ca. DIN A3, 300g/m²